Die Klassifizierung von Asbestprodukten
(schwach und fest gebunden)
Um die potenziellen Gefahren durch Asbest zu verstehen, ist eine differenzierte Betrachtung der beiden Hauptkategorien von Asbestprodukten von großer Bedeutung. Die Unterscheidung zwischen fest und schwach gebundenem Asbest spielt nämlich eine entscheidende Rolle bei der Beurteilung der Gesundheitsrisiken. Daher werfen wir in dem heutigen Beitrag einen Blick auf die verschiedenen Eigenschaften, Verwendungen und Risiken von fest und schwach gebundenem Asbest.
Eigenschaften von schwach gebundenem Asbest
Produkte, die schwach gebundenen Asbest enthalten, stellen eine erhebliche Gefahr für Mensch und Umwelt dar. Der Asbestanteil in diesen Materialien übersteigt oft 60%, was im Vergleich zu anderen Asbestprodukten signifikant höher ist. Besonders im Falle von schwach gebundenem Asbest, wie zum Beispiel Spritzasbest, ergibt sich die Herausforderung, dass die Asbestfasern aufgrund ihrer instabilen Bindung leicht freigesetzt werden können. Dies kann durch natürliche Abnutzungsprozesse, aber auch durch Baumaßnahmen oder Erschütterungen ausgelöst werden.
In Wohnräumen wurde schwach gebundener Asbest hauptsächlich in Gipsen oder Putzen verwendet, insbesondere für Brandschutzzwecke.
Wo ist schwach gebundener Asbest zu finden?
Bis heute lässt sich schwach gebundener Asbest sowohl an als auch in Gebäuden nachweisen. Dabei sind bestimmte Bauteile tendenziell häufiger von Asbest betroffen. Im Folgenden erhalten Sie eine Übersicht, die Ihnen zeigt, wo im Gebäude potenziell schwach gebundener Asbest zu finden sein könnte:
Brandschutzvorrichtung
Verwendete Bauteile: Füllmaterial für Brandschutztüren und Brandschutzklappen, Gipse und Putze
Heizungsinstallationen
Verwendete Bauteile: Heizungsisolation, Heizkessel-Dämmtechnik, Verkleidung von Nachtstrom-Speicheröfen, Elektroinstallationen
Rohrleitungsverbindung
Verwendete Bauteile: Dichtungsmaterial für Rohrleitungsflansche, Stopfbuchsenmaterial, Asbestschnüre und Asbestbänder
Leichtbauplatten
Verwendete Bauteile: Heizkörpernischen, unterhängte Decken, Brandschutzverkleidungen
asbesthaltige Spritzbeläge und Platten
Verwendete Bauteile: Schutzschichten auf Trägern, Streben und Stützen von Stahl oder Stahlbeton, Fußbodenbeläge (Cushion-Vinyl-Beläge), Asbesthartfliesen
Eigenschaften von fest gebundenem Asbest
Im Gegensatz dazu ist fest gebundener Asbest zwar weniger gefährlich, sollte jedoch keinesfalls unterschätzt werden.
Einerseits ist der Asbestanteil in entsprechenden Produkten mit zehn bis 15 % niedriger, andererseits ist er fester gebunden. Dies führt zu einer geringeren und vor allem verzögerten Freisetzung gefährlicher Asbestfasern. Fest gebundener Asbest fand vor allem Anwendung in Asbestzementprodukten.
In den 1960er-Jahren wurde Asbestzement für Dach- und Wellplatten, Rohre, Kabelkanäle sowie Bodenbeläge eingesetzt. Zudem kam er in verschiedenen Klebstoffen wie Bitumenkleber zum Einsatz. Solange Produkte mit fest gebundenem Asbest von Abnutzung verschont bleiben, besteht kaum Gefahr. Werden sie jedoch Witterungseinflüssen, thermischer oder mechanischer Beanspruchung ausgesetzt, können sich die Asbestfasern aus der Bindung lösen und in die Atemwege gelangen.
Wo ist fest gebundener Asbest zu finden?
Fest gebundener Asbest weist eine erheblich längere Lebensdauer auf im Vergleich zu schwach gebundenem Asbest. Aus diesem Grund findet sich Asbestzement auch weiterhin in zahlreichen Gebäuden. Insbesondere tritt er in folgenden Bauteilen auf:
Dachplatten, Fassadenelemente, Wandverkleidung
Verwendete Bauteile: gewellte oder ebene Asbestzementplatten
Dachdeckungen
Verwendete Bauteile: Faserzementplatten, Dachschindeln
Wasserleitungen
Verwendete Bauteile: Asbestzementrohre für Frisch- und Abwasserleitungen
Bodenbeläge
Verwendete Bauteile: Bodenbelagsplatten (Vinyl-Asbest-Fliesen, Flexplatten)
Formstücke
Verwendete Bauteile: Blumenkästen, Gartenmöbel
Schutzanstrichmasse und Kitte
Verwendete Bauteile: Flächenkitte, Fugenkitte, Bitumenkleber
Rufen Sie uns an, wenn Sie sich unsicher sind!
Die von Asbest ausgehende Gefahr liegt vor allem darin begründet, dass vielen oft nicht bewusst ist, dass sie von asbesthaltigen Produkten umgeben sind. Sofern festgebundene Asbestbauteile nicht beschädigt werden, geht von ihnen kein Risiko aus.
Bei Heimwerkerarbeiten am eigenen Haus kann es aber unabsichtlich und unbemerkt zu Beschädigungen und letztendlich zu einer Freisetzung der Fasern kommen.
Sollten Sie also den Verdacht haben, wenden Sie sich lieber an uns!
Wenn Sie sich unsicher sind, ob Sie auf Asbest gestoßen sind: Rufen Sie uns an!!! (0 53 41) 88 966-0 Denn mit Asbest kennen wir uns aus!